Aussteiger Storys

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Aussteiger Storys

Von Menschen die auszogen, ihren Traum zu leben

Mit Illustrationen von Pia Wieland

Wenn-Nicht-Jetzt Verlag 2022, 200 Seiten

Ein Reihenhaus in der Vorstadt, zwei Kinder, ein Nine-to-five-Bürojob – für viele der Inbegriff eines guten Lebens ... Doch nicht jeder passt in diese Norm. 

Autor Christian Siry reist einen Sommer lang in seinem Bus Paul durch Deutschland und besucht sogenannte Aussteiger in ihren selbstgeschaffenen Lebensnischen.

Der Autor lebt selbst in einer Gemeinschaft auf einem Selbstversorgerhof im Pfälzer Wald – doch ist er deshalb ein Aussteiger? Ab wann ist man ein Aussteiger und aus was steigt man denn eigentlich aus? Diese Fragen begleiten ihn auf seiner Reise in die Parallelwelten einiger Lebenskünstler.

Auf einfühlsame Weise gibt er einen Einblick in die Freiheit, Unabhängigkeit und tiefe Zufriedenheit der sehr unterschiedlichen Lebensentwürfe, jedoch ebenso in die Probleme, die Mühen, die Schattenseiten, die ein Leben abseits der Normalität mit sich bringt.

 

»Aussteiger Storys« zeigt auf, dass das Spektrum an Lebenskonzepten innerhalb unserer Gesellschaft so viel größer ist, als wir denken, und stellt spannende Persönlichkeiten vor, die den Absprung aus der Norm gewagt haben, um ihren ganz persönlichen Weg zum Glück zu finden.



Christian hat auf seiner Reise elf Menschen getroffen, die ihm ihre unterschiedlichen Geschichten vom Aussteigen und Ankommen erzählt haben. Unter anderem:

  • Felix ist mit einem Fahrrad-Zirkus durch die Welt gereist. Anschließend hat er mit anderen ein alternatives Wohnprojekt in Halle gegründet.

  • Karla lebt mit ihren drei Kindern, dem Hund und zwei Hühnern im Bulli und dort, wo es ihnen gerade gefällt. Sie unterrichtet ihre Kinder selbst und bietet ihr medizinisches Fachwissen an, um Menschen zu helfen.

  • Dieter ist der ehemalige Camel-Man. Aus dem Wochenendhaus für seine Familie hat er im Laufe der Zeit ein Seminarhaus in der Eifel geschaffen, einen Ort der Begegnung und zum Kraft tanken.

  • Rouven fährt mit seinem Fahrrad durch Europa, von Biohof zu Biohof, wo er mitarbeitet und viel über Permakultur, Solidarische Landwirtschaft und Gemeinwohl-Ökonomie lernt.

Dieses Buch wurde nachhaltig im Cradle to Cradle (Bronze)-Verfahren und klimapositiv in Deutschland hergestellt

 

Was bedeutet es 'Auszusteigen'? Wie geht das? Und ist das nicht schwierig in der heutigen Zeit?

Drei typische Fragen, die ich immer wieder gestellt bekomme, und die ich immer wieder anders beantworte – weil es darauf nicht nur eine Antwort gibt.

Es gibt in Deutschland eine bestimmte Anzahl Autobahnen, auf denen man sein Ziel anpeilen kann. Das Navi sagt, wie weit es ist und wie lange es wohl dauern wird. Wege querfeldein allerdings gibt es so viele, wie es Menschen gibt, die sie gehen. Sie werden von keinem externen Navigationssystem erfasst, sondern nur vom ureigenen Herzenskompass ausgelotet. Da braucht es viel Vertrauen und Zuversicht, um anzukommen. Aber vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel. Von solchen Herzenswegen möchte ich erzählen.

Auf meinem persönlichen habe ich über die Jahre immer wieder Menschen kennenlernen dürfen, die sich aufgemacht haben, ihren Traum zu leben – im besten Sinne des eigenen Glücks. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses in seiner wahrhaftesten Form eng mit dem Wohlergehen der Mitwelt verknüpft ist. Ein gutes Leben beinhaltet gute Taten. Glück vermehrt sich, wenn man es teilt.

Immer wieder kam mir in den Sinn, dass diese Lebensgeschichten doch aufgeschrieben werden sollten, damit sie andere zum Querfeldein-Wandern inspirieren und ermutigen können.

Eine jede könnte Bände füllen. Da aber nicht jeder Protagonist die Muße dafür hat und auch ich mit dem (Er)leben meiner eigenen Geschichten viel zu beschäftigt bin, blieb es lange nur eine schöne Vorstellung.

Bis ich mit meinen Freunden Ramona und Uli, die den WNJ-Verlag ins Leben gerufen haben, die Idee entwickelte, diese Aussteiger Storys als Kurzgeschichten in ein kunterbuntes Buch zu packen.

Gerade auch, um zu zeigen, wie individuell verschieden diese Wege des anders Lebens sein können. Urtypisch wie die Menschen, die sie beschreiten.

Dabei ist das Buch explizit kein Ratgeber oder eine Anleitung zum Aussteigen. Es soll zeigen, dass es schon einige gibt, die den Mut aufgebracht haben, aufzubrechen. Denn nur wer losgeht, kann auch ankommen.

 

Rezensionen 

 Amazonkunde vom 11. Mai 2022

Der Autor Christian Siry ist einen Sommer lang in seinem Bus durch Deutschland gereist und hat elf Menschen getroffen, um ihre kunterbunten Lebenskonzepte zu zeigen. Dabei hat er die Welt nicht in ihrer Weite, sondern in ihrer Tiefe ausgelotet und erzählt "vom Aussteigen aus einer genormten Realität und Einsteigen in ein Paralleluniversum, welches dann beginnt zu existieren, wenn wir es für möglich halten." (S. 11)

Beim Lesen hat mich der wundervoll lebendige Schreibstil begeistert, der mich superschnell tief eintauchen ließ. Die einzigartigen Illustrationen von Piwi Howland haben mich zusätzlich jede Seite, auf der sie mich überrascht haben, genießen lassen.

Christian gewährt uns unglaublich spannende Einblicke, bspw. in ein rollendes "Knusperhäuschen", eine Künstlerkommune, einen kreativen Lebensort mitten in der Natur – oder dem Hof der Träume und der Rainbow-Family, in der die vielen Kinder auf einem Hoffest "so wild und frei wirken, wie es auch die Erwachsenen gerne sein mögen". (S. 146)

Besonders bemerkenswert empfand ich auch den exklusiven Blick von Birgit in die Vergangenheit der berühmt berüchtigten Kommune des Gurus Otto Mühl, in der auch mal 70 Leute in einer 120-qm-Wohnung lebten. Die Einzugsbedingung: keine 2er-Beziehung.

"Nichts konnte geheim bleiben, die allseits so hochgeschätzte Privatsphäre war aufgelöst." (S. 113)

Wie der Autor selbst sagt, ist "Aussteiger Storys" kein schillernder Abgesang auf die "noblen Wilden" dieser Zeit, denn wie überall lauern auch auf alternativen Lebenswegen verschiedenster überlappender Realitäten Staub, Rost und Stolperfallen.

Für mich ist dieses Werk ein großes Lesevergnügen, das ich absolut weiterempfehlen kann! Denn es sind Lebenswelten und Geschichten, die in meinem Kopf bleiben – die das Buch in mir nachhallen lassen und ihm eine bedeutsame Tiefe verleihen.


Rezension aus Deutschland vom 4. Juni 2022

von Hannah Wiegenhauser

Ein Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe.
Christian Siry erzählt Geschichten von Menschen, die auf die ein oder andere Art ausgestiegen sind, wobei ich eigentlich eher sagen würde die konsequent ihrem Herzen und den Zeichen auf ihrem Weg gefolgt sind. Inspirierende Berichte von unterschiedlichen Lebensformen abseits unserer gesellschaftlichen Norm, die zum Nachdenken anregen und mich sehr berührt haben.
Ich mag das Buch einfach von Herzen empfehlen. Christian schafft es mit seinen Worten Bilder entstehen zu lassen, Bilder von den Menschen, von den Orten und dem Geist dieser Orte. Ein Reisebericht, der die Bewertung der Leserin und dem Leser überlässt und trotzdem Höhen und Tiefen dieses Lebens beschreibt.
Und auch wenn ich deshalb nicht morgen meinen Job kündigen werde, so hat mich das Buch daran erinnert, meinen Visionen, meiner Intuition und den Zeichen, die überall zu finden sind, mehr Raum zu geben und manches was auf dieser Welt geschieht deutlicher zu hinterfragen.

Mögen die „Aussteiger Storys“ viele Menschen erreichen und inspirieren.

Elke Seyfried, 5. Mai 2022

Besonders lobenswert erwähnen möchte ich ebenfalls noch die tolle grafische Gestaltung des Buches. Da macht alleine das Blättern schon Spaß und bereitet Freude. Jeder der Vorgestellten ist in einer künstlerisch sehr ansprechenden Schwarz-Weiß Porträtzeichnung, versehen mit einem passenden Zitat von ihm, zu Beginn der Story abgebildet. Zusätzlich finden sich auch zwischen dem Text zahlreiche tolle Illustrationen, die das Erzählte noch einmal äußerst kreativ visualisieren, wie z.B. Jutta's künstlerisch gestalteten Bus, ein Tippi, ein Anwesen oder auch mal nur ein Baum. Da zeigt sich wieder einmal mit wie viel Herzblut der kleine, junge WNJ- Verlag, der mir schon mit mehr Büchern zu Aussteigern gute Unterhaltung geboten hat, bei seinen Buchprojekten am Werk ist. Ganz der nachhaltigen Linie treu wurde natürlich auch im Cradle to Cradle-Verfahren und klimaneutral gedruckt.

Alles in allem eine abwechslungsreiche, humorvolle, einfühl- und unterhaltsam verfasste Kurzgeschichtensammlung mit der es Christian Siry dem Leser ermöglicht einen Blick in Anderswelten, so bunt wie das Leben selbst, zu werfen. Volle Leseempfehlung